„Es gibt mehr Ding‘
im Himmel und auf Erden als
Eure Schulweisheit sich träumt.“
(William Shakespeare)
Das Trott-war-Theater-Team (ttt)
Alles begann 2004 – mit den Vorbereitungen zum Jubiläum des zehnjährigen Bestehens von Trott-war. Schon damals wollten Vereins- und Geschäftsführung bei der geplanten Jubiläumsfeier dem weltweit geltenden Straßenzeitungsprinzip der Beteiligung der Betroffenen Rechnung tragen. Für sie war klar, den Verkäuferinnen und Verkäufern sollte auch am Festabend eine tragende und zentrale Rolle zukommen. Geschäftsführer Schmid verfasste daher das Stück „Die Armut liegt auf der Straße“. In den Szenen wird die Biografie eines Trott-war-Verkäufers vorgestellt. Es ist das Leben eines Außenseiters, mit dem Ämter und Mitmenschen übel umgehen. Hier spielte das gesamte Trott-war-Team mit: Geschäftsleitung, Redaktion, Grafik, Vertrieb, Zivildienstleistender. Alle, Akteure wie Zuschauer, waren begeistert.
Trott-war hatte Feuer gefangen. „Die Armut liegt auf der Straße“ wurde bearbeitet und mit Schiller-Zitaten sowie einem neuen Titel versehen: „Aus dem Leben des Rainer S“. Mit Unterstützung der Theatergruppe „Lokstoff“ und Hanne Tächl wurde es im folgenden Jahr auf mehreren Bühnen in Stuttgart meist vor ausverkauftem Haus aufgeführt. „Schule der Arbeitslosen“ hieß das nächste Stück, das Trott-war-Verkäufer 2009 auf der Bühne präsentierten, ein Schauspiel von Joachim Zelter in zwei Akten, das unter professioneller Leitung von Regisseur Jürgen M. Brandtner gespielt wurde.
In dem Drama geht es um Arbeitslose, die in der (damaligen) Zukunft in einem Trainingscamp kaserniert werden, um ihre Leistung zu steigern:
Obwohl es im Jahr 2016 in Deutschland keine einzige freie Stelle mehr gibt, müssen die Teilnehmer paradoxerweise Bewerbungstraining machen und werden zunehmend tyrannisiert. Und sie machen mit, weil alle erpicht sind, die einzige Stelle zu bekommen, die angeboten wird: eine lediglich das System erhaltende Trainerstelle in dem Camp, in dem sie sich gerade befinden. Der perfekte Horror nimmt seinen Lauf …
Aufgeführt wurde das Stück unter anderem im kommunalen Kontakttheater (kkt) in Stuttgart Bad Cannstatt und im Theater der Altstadt im Stuttgarter Westen, in dem alle Premieren gegeben wurden. Weitere Auftritte folgten im Studiotheater der Württembergischen Landesbühne in Esslingen, im Theaterhaus Stuttgart und auf vielen anderen Bühnen. Es stieß bei der Presse auf Resonanz und erhielt viele positive Kritiken. 2009 wurde das ttt in Göppingen mit dem Internationalen Laienschauspielpreis ausgezeichnet.
Seit 2011 ist Uwe Determann Regisseur des ttt.
Mit dem Theater-Team hat Trott-war für einige seiner sozial benachteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Möglichkeit geschaffen, neue Fähigkeiten bei sich zu entdecken, sich in einer neuen Rolle zu erleben und den Platz am Rand der Gesellschaft einmal einzutauschen mit dem im Rampenlicht. Wie von selbst lernen sie als Mitglieder des Theater-Teams Dinge wie Teamwork und Teamgeist, Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit und dass die Anstrengungen vor den Auftritten später reich belohnt werden durch den Applaus im vollen Theatersaal.
Das ttt bei den Proben
Das Trott-war-Theater-Team ttt
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