Roland Steinborn, Verkäufer und Künstler bei Trott-art

Ich verkaufe die Straßenzeitung schon seit der Gründung von Trott-war vor 25 Jahren. Ich bin also von Anfang an dabei gewesen. Normalerweise stehe ich auf meinem Stammplatz an der Schulstraße. Mit Beginn der Corona-Krise musste ich den Verkauf aber leider einstellen. Ich habe COPD, eine chronische Lungenkrankheit. Ein wenig Angst habe ich deshalb schon und verbringe die Zeit daher hauptsächlich in meiner Wohnung. Eine meiner Stammkundinnen geht sogar einmal wöchentlich für mich einkaufen. Dass ich kein Geld mehr durch den Verkauf der Zeitung einnehme, macht sich schon bemerkbar. Aber hungern muss ich noch nicht. Man kann sich eben nicht so viel leisten. Ein paar Reserven habe ich zusammengespart, aber es wäre schade, sie aufbrauchen zu müssen.

Daheim beschäftigt mit Kunst

Daheim beschäftige ich mich mit meiner Kunst, ich habe mir einen kleinen Arbeitsplatz eingerichtet. Die Scherenschnitte in der Trott-art-Galerie stammen von mir. Momentan bastle ich sehr gerne Modelle, zum Beispiel von Autos oder Flugzeugen und arbeite mit der Laubsäge.

Der Kontakt zu den Kundinnen und Kunden fehlt mir und auch die kleinen Schwätzchen mit meinen Kollegen bei Trott-war. Normalerweise helfe ich regelmäßig im Vertrieb beim Einlegen der Spendenquittungen in die Zeitung. Auch das vermisse ich sehr, aber unser Geschäftsführer fand das Risiko wegen meiner Vorerkrankung zu groß. Auch deshalb hoffe ich, dass die Krise bald vorbeigeht.

An dieser Stelle möchte ich mich noch bei meinen Kundinnen und Kunden bedanken. Dafür, dass sie mich beim Einkauf unterstützen und mir Päckchen mit kleinen Aufmerksamkeiten schicken. Vor allem aber auch dafür, dass sie die Straßenzeitung bei mir kaufen. Wenn ich wieder an der Schulstraße stehe, hoffe ich, dass sie das auch weiterhin tun werden.

Information:
Die Werke von Roland kann man in der Trott-art-Galerie hier ersteigern oder kaufen