Foto: Ernste Gesichter, aber auch Zuversicht bei der Krisensitzung in der Trott-war-Galerie (Foto: syr)

Straßenzeitung durch Corona-Krise in Not

Trott-war im Ausnahmezustand – zahlreiche Veranstaltungen der Straßenzeitung entfallen, der Zeitungsverkauf wird einbrechen. Trott-war lässt seine Verkäuferinnen und Verkäufer nicht allein. „Wir handeln sofort und geben die Straßenzeitungen an unsere Verkaufenden umsonst heraus“, sagt Trott-war-Geschäftsführer Helmut Schmid. Falls zum Erscheinungstermin dieser Zeitung eine totale Ausgangssperre verhängt sein wird, werden wir den Verkauf komplett eingestellt haben. Wir brauchen Hilfe!

Der Verkauf soll weitergehen – unter Schutzauflagen wie etwa dem „kontaktlosen Verkauf“. Die Kundschaft soll passend bezahlen und das Geld in ein Behältnis geben und sich die Zeitung von einem Stapel wegnehmen, der zwei Meter vom Verkaufenden entfernt bereitsteht.

„Unsere Verkäuferinnen und Verkäufer wollen unbedingt weiter verkaufen“, sagt Helmut Schmid. „Wenn wir den Vertrieb zumachen, müssten viele betteln gehen“, ergänzt Verkäufersprecher Thomas Schuler. Sie hätten so wenig Geld, dass sie ohne Trott-war nicht über die Runden kämen. Üblicherweise kaufen unsere Verkäuferinnen und Verkäufer die Straßenzeitung für 1,30 Euro und verkaufen sie für 2,60 Euro. Den Differenzbetrag können sie für sich behalten und sich auf diese Weise etwas hinzuverdienen. Nun sollen sie ab sofort die gesamte Summe behalten können. Zudem werden wir Härtefälle finanziell aus Spenden unterstützen.

Neben den wegbrechenden Einnahmen aus dem Verkauf hat Trott-war auch zahllose Absagen zu verkraften. Als erstes erfuhren wir, dass die Stuttgarter Lange Nacht der Museen ausfällt, an der wir teilnehmen wollten. Dann mussten wir unsere Trott-war-Theateraufführung in Nürtingen absagen. Als nächstes wurden die Alternativen Stadtführungen bis auf Weiteres sowie der Trott-war-Kunst- und Ostermarkt im April gecancelt. Auch die Versteigerung von Trott-art-Kunstwerken mit dem renommierten Kunsthaus Nagel ist ins Wasser gefallen. Wir hoffen, dass wir die Werke von sozial Benachteiligten online verkaufen können. Es folgte die Verschiebung der Demo gegen steigende Mieten (28. März), die wir unterstützen, und wir mussten die Annahme aller Kleider- und Sachspenden einstellen. Der Konversationskreis für ausländische Verkäufer ist bis auf Weiteres abgesagt, manche Mitarbeiter sind in Kurzarbeit, etwa unser „Spende-Dein-Pfand“-Team am Flughafen Stuttgart. Manche Angestellte, etwa die Trott-war-Redaktion, arbeiten im Homeoffice weiter.

Danke für den Kauf der Zeitung!

Deshalb danken wir Ihnen herzlich, dass Sie diese Zeitung erworben haben – sei es auf der Straße, sei es als Abo. Sie unterstützen damit unsere Verkäuferinnen und Verkäufer – und den gesamten Verein Trott-war. Wir müssen unsere laufenden Kosten und vor allem die Löhne der sozial benachteiligten Menschen bezahlen, um sie nicht entlassen zu müssen.

Man hört in diesen Tagen viel von finanziellen Mitteln, welche die Bundesregierung einsetzen möchte, um die wirtschaftlichen Folgen dieser Coronakrise zu begrenzen. Dies ist auch dringend geboten. Die Milliarden, die jetzt eingesetzt werden, werden ihre Wirkung entfalten. Auf der Strecke bleiben aber wie immer die Ärmsten in unserem Land. Der Verkäufer oder die Verkäuferin, der oder die Ihnen und anderen Menschen monatlich das Heft anbietet, wird trotz starker Einbußen kein zinsloses Darlehen, kein Kurzarbeitergeld oder eine andere staatliche finanzielle Zuwendung bekommen. Was Obdachlose betrifft, fordert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe BAG W zu Recht, Zwangsräumungen während der Corona-Krise auszusetzen. Und die Kommunen sollten zusätzliche Räumlichkeiten anbieten, um die Belegungsdichte in Notunterkünften zu reduzieren.

Solidarität erfahren

„In diesen schweren Zeiten, die alle Menschen treffen, erfahren wir auch große Solidarität“, sagt Schmid. Organisationen rufen ihre Mitglieder auf, unsere Straßenzeitung zu unterstützen. Dafür sind wir sehr dankbar! Denn obdachlose und arme Menschen fallen schnell durch den sozialen Schutzschirm. Wer keine Wohnung hat, kann auch nicht zuhause bleiben.

Helfen Sie unseren Verkäuferinnen und -Verkäufern!
Lassen die sozial benachteiligten Menschen nicht allein!

Was können Sie tun?

Spenden Sie für Trott-war

Spenden Sie unter dem Stichwort „Corona“ und helfen Sie, den Untergang von Trott-war zu verhindern.
Spendenkonto bei der BW Bank Stuttgart
IBAN: DE40 6005 0101 0001 1023 23
BIC: SOLADEST600

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Sie können unter der E-Mail-Adresse abo@trott-war.de auch vorübergehend die aktuelle Monatsausgabe der Trott-war bestellen. Diese wird Ihnen dann postalisch gegen Rechnung zugestellt. Die Hälfte der Einnahmen wird auf die sozial benachteiligten Verkaufenden umverteilt.

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Sie können bei uns ungewöhnliche Kunst von ungewöhnlichen Menschen kaufen. Schauen Sie sich die Werke an: Hier gehts zu unserer Trott-art-Seite.

Einen gedruckten Katalog können Sie bestellen unter info@trott-war.de.