Foto: Kessel Festival GmbH & Co. KG

Neustart nach Corona

Interview mit Tobias Reisenhofer, Geschäftsführer der Kessel Festival GmbH & Co. KG

Eigentlich schon vor zwei Jahren geplant, können Trott-war und das Kessel Festival in diesem Jahr endlich ihre Zusammenarbeit zu einem glücklichen Ende führen: Die Veranstaltung auf dem Cannstatter Wasen findet statt. Nico Nissen unterhielt sich mit dem Geschäftsführer Tobias Reisenhofer unter anderem darüber, was an diesem ohnehin schon ungewöhnlichen Festival nach zwei Jahren noch anders sein wird.

Nach zwei Jahren ohne Kessel Festival kann dieses Jahr endlich wieder eines stattfinden – so der jetzige Stand Mitte April. Ist man als Veranstalter deshalb nervöser als sonst?

Auf jeden Fall. Für die Premiere des Kessel Festivals haben wir fast drei Jahre Vorarbeit geleistet und waren nach der erfolgreichen Erstausgabe sehr motiviert, direkt weiterzumachen, und dann kam Corona und wir wurden von heute auf morgen ausgebremst. Ich denke, wir konnten die Zwangspause dennoch gut nutzen, um die unterschiedlichen Bereiche im Detail zu beleuchten und das Festivalerlebnis bestenfalls noch attraktiver zu machen. Die Vorfreude im gesamten Kessel-Festival-Team steigt täglich und wir können es kaum erwarten, wieder live zu gehen.

Was wird noch anders sein?

Wir haben einige neue Programmpunkte: die Deutschland-Premiere der E-Motocross Show, Rock the Beach, ein Beachvolleyball-Qualifikationsturnier für die Deutsche Meisterschaft, eine E-Bike-Welt, einen größeren Hauptbühnenbereich, zwei neue DJ-Bühnen, ein ausgeweitetes Essens- und Getränkeangebot und mehr Schattenflächen. In Zusammenarbeit mit Trott-war wird es zudem eine weitere Neuheit geben: die Trott-war-Allee. Direkt nach dem Eingang finden die Festivalbesucher den mit Bäumen gesäumten Hauptlaufweg, der mit einem vielfältigen Straßenkunst-Programm bespielt wird. Lasst euch überraschen!

Ihr möchtet Feiern, Spaß und Sport mit Nachhaltigkeit verbinden. Wie passt das zusammen?

Sehr gut, wie wir finden. Wir sind der Meinung, dass eine nachhaltige Lebensweise das individuelle Leben und den Alltag jedes einzelnen positiv verändern und sowohl die Wahrnehmung als auch das Bewusstsein zu sich und der Umwelt maßgeblich verändern kann.

Musikalische und thematische Vielfalt

Wie viele Bands und Solomusiker werden auftreten und was gab den Ausschlag für die Auswahl?

Dieses Jahr spielen auf insgesamt fünf Bühnen 13 Bands, zirka 25 DJs und Straßenmusiker in der Trott-war-Allee. Die Zusammenstellung des musikalischen Programms ist jedes Jahr spannend. Wir versuchen einen bestmöglichen Musik-Mix für Jedermann und unsere Zielgruppe von 0 bis 99 Jahren zusammenzustellen. Der persönliche Musikgeschmack beeinflusst das Booking aber natürlich auch das ein oder andere Mal.

Was macht Euren „Übermorgen-Markt“ anders als andere Märkte für nachhaltige Produkte, wie die Fairtrade-Messe?

Ziel des Übermorgen-Marktes ist, Akteure, wie Start-ups, Händler, Hersteller und die Gesellschaft an einem gemeinsamen Ort zusammenzubringen, um einen Platz für kreative Köpfe zu schaffen. Persönlich und von Angesicht zu Angesicht werden Netzwerke geknüpft und der Ideenaustausch gefördert. Im Gegensatz zu vielen anderen Märkten spezialisiert sich der Übermorgen-Markt nicht nur darauf, Konsumgüter anzubieten, sondern den Besuchern Möglichkeiten einer nachhaltigen Lebensweise näherzubringen. Ganz gemäß dem Motto „Anfassen und ausprobieren“ und ohne erhobenen Zeigefinger.

Ich danke Dir für das Interview!