Die Sozialarbeiterin von Trott-war Malin Selina Schmid in einem Beratungsgespräch (Foto: Markus Mundorff)
Trott-war-Podcast „Aus dem Trott“: Folge 1 mit Sozialarbeiterin Malin Selina Schmid
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Malin Selina Schmid, Sozialarbeiterin bei Trott-war:
Durch die Corona-Pandemie hat sich meine Arbeit verändert. Zwar haben die meisten Verkäuferinnen und Verkäufer keine Angst vor Corona und sind froh, dass sie weiter bei uns Zeitungen holen und verkaufen können. Dennoch können viele derzeit nicht zu uns kommen. Sie sitzen zum Beispiel in der Slowakei fest oder sind aufgrund ihres höheren Alters oder einer Vorerkrankung besonders gefährdet. Sie haben auf eigenen Wunsch oder auf unseren Rat hin den Zeitungsverkauf vorübergehend eingestellt. Ich betreue, informiere und unterstütze sie deshalb aktuell verstärkt per Telefon, Skype oder WhatsApp. Die psychosoziale Unterstützung und die Beziehungsarbeit sind in diesen Zeiten besonders wichtig. Indem wir engen Kontakt halten, versuchen wir, ihnen die schwere Lage erträglicher zu machen. Zur Zeit kommt es außerdem öfter vor, dass sie mich als Streitschlichterin bei Konflikten in der Familie benötigen.
Die Corona-Pandemie verlangt dem ganzen Trott-war-Team viel ab. Zu Beginn haben mir etwa unsere Verkaufenden erzählt, sie seien zum Teil gemieden worden, weil die Menschen fürchteten, sich anzustecken. Sie hatten es deutlich schwerer, Zeitungen zu verkaufen. Seit der Krise haben alle weniger soziale Kontakte. Der Austausch mit der Kundschaft war oder ist stark eingeschränkt. Viele leben ziemlich isoliert und sind einsamer als sonst. Etliche sitzen, wie schon gesagt, in ihren Herkunftsländern fest und haben Schwierigkeiten, ihre Familie zu versorgen. Dem versuchen wir mittels Geldspenden entgegenzuwirken.
Auch unsere Kollegen aus der Initiative „Spende Dein Pfand“ können nicht arbeiten. Die Schulen und der Flughafen, wo sie sonst Flaschen sammeln und recyclen, waren lange ganz geschlossen und werden im Moment nur von wenigen Menschen besucht. Auch die alternative Stadtführung kann nicht durchgeführt werden. Die Kollegen sind in Kurzarbeit.
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